Business Model à la KISS
Im letzten Dezember war ich im Auftrag eines Schweizer Kunden erneut in Usbekistan. Gemeinsam mit meiner Co-Trainerin Luba durften wir über 60 Seminarteilnehmer*innen in den Themen „Business Model“ und „Entrepreneurial Mindset“ trainieren. Am Ende der Woche sollten alle in der Lage sein, aus deren Geschäftsideen passende Business Modelle zu entwickeln. Und diese – im Idealfall – in den kommenden Monaten auch in der Praxis umzusetzen und diverse Unternehmen gründen.
Immer wieder denselbe Fehler gemacht…
In meinen ersten Jahren als selbständiger Business Coach glaubte ich, ich müsse meine Kunden immer wieder mit den neuesten Tools und Methoden beeindrucken. Erst Jahre später merkte ich, dass diese fancy Tools teilweise zu komplex und „unhandlich“ für meine KMU-Kunden waren. Die – zwar akademisch professionellen – Ergebnisse eigneten sich vermutlich zu wenig, um in der Praxis auch effektiv und schlussendlich nutzenstiftend umgesetzt zu werden.
Vielleicht lag es ab und zu auch gar nicht so sehr am Tool selbst. Möglicherweise lag es vielmehr daran, dass diese Werkzeuge am falschen Ort eingesetzt wurden und ich quasi mit Kanonen auf Spatzen schoss. Heute weiss ich es zum Glück besser: Es kommt viel mehr auf den erfahrenen Menschen (Business Coach) selbst an als auf seine Werkzeugkiste (z.B. für ein Business Model). Daher setzen wir eine einfache, aber umfassende Methode für die Entwicklung (und Testung) von Geschäftsmodellen ein.
Mindset first! Es beginnt im Kopf.
Bevor jemand überhaupt ein Business Model erstellt, muss er oder sie sich erst einmal mit dem dafür erforderlichen „unternehmerischen Denken und Handeln“ (entrepreneurial mindset) auseinandersetzen. Was braucht es in meinem Denken und Handeln alles dazu, um nachhaltig erfolgreich selbständig oder gar Unternehmer*in mit Mitarbeitenden zu werden?
Dieser Frage widmen wir uns in unseren Seminaren sehr intensiv. Erst wenn das geklärt ist, kann m.E. für eine Geschäftsidee ein sinnvolles Business Model erarbeitet werden.
Beim Business Model gilt: KISS!
„Keep It Simple and Straightforward!“ – Mach es einfach und unkompliziert!. Ja, genau so muss ein Business Model sein, damit es in der Praxis umgesetzt und gelebt wird. Am allerbesten auf einem einzigen Blatt Papier. Ob analog (z.B. Flip Chart) oder digital (z.B. Freeform) ist egal. Wichtig ist nur, dass es nicht in einer Schublade verschwindet und dort verstaubt.
Das visualisierte Business Model sollte täglich irgendwo (z.B. im Büro oder neben dem Rasierspiegel) sichtbar sein. Das Format des Business Models muss auch die Flexibilität besitzen, dass jederzeit Anpassungen und Veränderungen möglich sind. Auch wenn das nur z.B. durch „Überkleben“ machbar ist.
Business Model – Visualisierung & Agilität
Ein Business Model lebt einerseits von seiner Visualisierung. Ganz unten bei den „Impressionen“ sehen Sie noch ein paar weitere Beispiele von Geschäftsmodellen, welche die Teilnehmenden entwickelt und vorgestellt haben.
Andererseits lebt ein Business Model auch von seiner Agilität.
Alle Seminar-Teilnehmenden haben Zugriff auf die webbasierte Software „Swiss Create Business Manager„. Mit diesem Management-Tool haben sie die Ideen, Gedanken und ZDF-Details (Zahlen, Daten, Fakten), die hinter den visualisierten Business Modellen stehen, in digitaler Form verarbeitet. Das eignet sich hervorragend für allfällige – kollaborative und agile – Anpassungen im Laufe der Zeit. Oder auch für einen Stress-Test eines bereits bestehenden Geschäftsmodells.
rahmat | spassiba | danke | merci vielmols
Danke an meine Auftraggeberin – die Stiftung Christliche Ostmission (CH) – für die nunmehr über 10-jährige Partnerschaft. Merci auch für die Fotos, die ich hier stolz zeigen darf. Es ist mir eine Ehre und bereitet mir sehr viel Freude, an euren hehren Zielen, u.a. der Bekämpfung von Armut und der Schaffung von Wohlstand durch Arbeitsplätze, mitwirken zu dürfen.
Durch den erprobten Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe mit den professionellen Trainings und dem Mentoring-Prinzip sind in all den Ländern schon viele, viele Unternehmen erfolgreich gegründet und entwickelt worden. Damit wurden viele Arbeitsplätze, neue Wertschöpfung im eigenen Land und Wohlstand geschaffen.
Und was jetzt? – Now what?!
Ich hoffe, dass wir gemeinsam mit den Seminarteilnehmer*innen viele Windmühlen gebaut haben. Auf alle Fälle bin ich schon gespannt, was bis zu meinem nächsten Seminar in Usbekistan in der 2. Jahreshälfte 2023 alles in der Praxis umgesetzt wird. Auf Wiedersehen | Doswidanja im Oktober an der Seidenstrasse.
Seminar-Impressionen aus Usbekistan
Machen Sie sich ein paar Eindrücke aus dem Seminar „Business Model & Mindset“ in der ersten Dezember-Woche 2022.